Das passiert in den FAIRMED-Projekten

Ein Einblick in unsere Arbeit vor Ort

FAIRMED ist dort, wo die Strassen aufhören. Wir ermöglichen den ärmsten Menschen in Asien und Afrika Zugang zu einer einfachen medizinischen Versorgung. Denn nur gesunde Menschen können ihrer Armut entrinnen und ein würdevolles Leben führen. In unserem News-Ticker informieren wir Sie laufend darüber, welche Aktivitäten wir durchführen, um dieses Ziel zu erreichen.

Falls Sie längere und ausführlichere Reportagen aus unseren Projekten lesen wollen, dann finden Sie diese in unserem Magazin.

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FAIRMED leistet Notfallhilfe in Sri Lanka

Aufgrund der schwersten Wirtschaftskrise seit über 70 Jahren leiden viele Menschen im Land unter akuter Nahrungsmittelknappheit. Unsere Mitarbeitenden vor Ort berichten von langen Schlangen vor Tankstellen und Supermärkten. Vor allem die Ärmsten leiden unter den hohen Lebensmittelpreisen. Für sie leisten wir in unserem Projektgebiet im Distrikt Jaffna Nothilfe. Hier  haben wir dafür gesorgt, dass 1500 Lebensmittelpakete an 1500 der am stärksten betroffenen Familien verteilt wurden. Dies mir Unterstützung und unter der Anleitung des Bezirkssekretärs von Jaffna, Herrn K. Mahesan, und den Beamten des Bezirkssekretariats.

«Aufgrund der hohen Treibstoffpreise hatten wir Schwierigkeiten, ein Fahrzeug zu bekommen, um diese Pakete in den Gebieten des Divisionssekretärs zu verteilen. Das Bezirkssekretariat unterstützte uns jedoch mit der Bereitstellung eines Fahrzeugs, um den Verteilungsprozess zu beschleunigen», sagt Dr. Nayani Suriyarachchi, FAIRMED Landeskoordinatorin in Sri Lanka.

Jedes Paket enthält  eine Auswahl von folgenden Artikeln: 1 kg Zucker, eine 1-Liter-Flasche Pflanzenöl, 200 g Tee, 1 kg Dal, 500 g Sprotten, 1 Päckchen Salz, 1 kg Kuhbohnen, 1 Päckchen Damenbinden, 2 Stück Körperseife und 2 Stück Waschseife. Kostenpunkt dafür sind umgerechnet rund 14 Franken.

Krise in Sri Lanka eskaliert

Die Lage in Sri Lanka spitzt sich immer weiter zu: Der Mangel an Lebensmitteln, Treibstoff, Gas und Medikamenten sowie Stromausfälle von bis zu 17 Stunden pro Tag haben zu gewaltsamen Protesten in der srilankischen Hauptstadt Colombo geführt. Es kam zu zahlreichen Zusammenstössen zwischen Regierungsbefürwortern und Regierungsgegnern sowie Militär und Polizei, die zur Zerstörung von Regierungsgebäuden, Wohnungen und Geschäften sowie zu sieben Toten und mehr als 200 Verletzten sowie zu Dutzenden in Brand gesteckten Häusern von Politikern der Partei des Präsidenten führten. Am Montag trat Premierminister Mahinda Rajapaksa mit seinem gesamten Kabinett zurück, im Moment gilt eine Ausgangsperre.

Projektplanung läuft weiter

Trotz der momentanen Lage laufen die FAIRMED Aktivitäten in Sri Lanka weiter. Die Rationierung von Lebensmitteln, Benzin und Milchpulver macht den Alltag aller Menschen und den unserer Mitarbeitenden teuer, einen Grossteil des Tages verbringen sie mit Warten in endlosen Schlangen, damit sie ihre Familien versorgen können. Die Überwachung von Projekten ist aufgrund der durch die Treibstoffknappheit beeinträchtigten Mobilität eine grosse Herausforderung. Ausserdem können Unruhen in der Regierung den Kontakt und die Zusammenarbeit mit Regierungsbeamten erschweren. Die meisten unserer in Colombo ansässigen Teammitglieder arbeiten jetzt von zu Hause aus, um unsere laufenden Projekte zu betreuen und sicherzustellen, dass die nachfolgenden Projekte, die sich derzeit in der Planungs- und Startphase befinden, unter diesen Umständen so reibungslos wie möglich anlaufen können.

Seit Wochen andauernde Proteste

Ausgelöst wurden die Proteste durch die tief verwurzelte Unzufriedenheit über die prekäre wirtschaftliche Lage des Landes mit Devisenreserven von weniger als 50 Mio. $ und einer rasch steigenden Inflation. Die durch die Covid-19-Pandemie verursachten erheblichen Einbussen bei den Einnahmen aus dem Fremdenverkehr in Verbindung mit einer Reihe kurzsichtiger politischer Massnahmen der Regierung, die die Wirtschaft noch weiter geschwächt haben, haben in den letzten Wochen einen kritischen Punkt erreicht.